Philosophie

Die Inhalte und pädagogischen Werte in den Budo-Sportarten werden unter anderem im Bushido reflektiert und manifestiert. Eine vereinfachte festgelegte Form eines Ehrenkodex kann in jedem Kampfkunstkurs gemeinsam mit den TeilnehmerInnen verabschiedet und zur Grundlage des sozialen Verhaltens untereinander bestimmt. Inhaltlich spiegelt er die wichtigsten Grundlagen des Bushido-Geistes wider. Wie zum Beispiel Respekt, Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit, Großmut, Bescheidenheit, Selbstkontrolle und innere Kraft. Die im Kurs erlernten Techniken werden nicht dafür missbraucht, das eigene Ego durchzusetzen.

Durch den Einsatz internationaler Märchen und Fabeln, besonders aus den verschiedenen Herkunftsländern der Kinder und Jugendlichen oder ihrer Eltern, werden die alten Werte aus der eigenen Herkunftskultur wieder entdeckt und neu verdeutlicht.

Das TAISI Konzept beinhaltet damit nicht nur die Vermittlung technischer Fähigkeiten, z.B. wie ein Ritter in der Kunst des Kämpfens stark wird. Sondern das Konzept befasst sich vielmehr und gerade auch mit dem Begriff der ‚Ritterlichkeit’ und mit dem Inhalt des Begriffs ‚Stärke’. Auf die Fragen, welche Pflichten ein starker Ritter in seinem Leben hat, geht jeder Ritter in dieser Runde ein. Die Kinder und Jugendlichen bilden damit einen Teil der ‚Hamburger Ritterrunde’. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die ‚Hamburger Ritterrunde’ grundlegend von den herkömmlichen Kampfsportangeboten, die ausschließlich leistungsorientiert betrieben werden. Die Kinder und Jugendlichen lernen gegenüber ihren Idealen und Träumen von der Zukunft und sich selbst loyal zu sein. Sie respektieren ihren eigenen Körper und ihre Seele und schützen sie vor Schaden oder Verletzungen. Sie beachten die Integrität  anderer Menschen, Lebewesen und der Natur.

Im Konzept der gewaltpräventiven Arbeit des TAISI e.V. dient das Bild des Ritters als positive Symbolfigur, um die oben genannten Werte zu transportieren und zu verbildlichen. Die Einigung auf gemeinsame identische Wertevorstellungen, in manifestierter Form als Ehrenkodex, die ihre Wurzeln Kultur- bzw. religionsübergreifend haben, dient dem Zusammenhalt der Gruppe und dem Finden neuer Identifikationsalternativen. Entsprechend beinhaltet die Figur des Ritters neben dem vergangenen Rittertum in Europa auch Symbolfiguren aus anderen Ländern, die in ihren Idealen dieselben Werte transportieren, z.B. in Japan die Samurai und die Pehlivan in der Türkei.

Ritterlichkeit und Ritterideale haben in diesem Zusammenhang keine geographischen Grenzen. Jeder Mensch soll sich und die anderen Menschen ehren. Egal, ob Ritterlichkeit von Menschen aus dem arabischen Kulturkreis Fatuwah genannt wird oder von den Japanern Bushido. Die grundlegenden Werte sind kulturĂĽbergreifend kaum zu unterscheiden.